Die Welt der Düfte: Bedeutung und Interpretation von Parfums

Hallo Leute, ich bin seit geraumer Zeit ein Freund von schönen Düften.

Ich hoffe, ich kann mich wiedergeben und meine Gedanken hier zusammenfassen und etwas Erkenntnis und andere Sichtweisen erlangen.
Folgende Situation hat sich mir gestellt. Anfangs war es für mich berauschend schöne Düfte zu haben und ich habe Ausschau nach dem gehalten, was andere Leute empfehlen.

Schnell ist mir aufgefallen, bestimmte Düfte sind gar nicht mein Geschmack oder die Düfte gefallen anderen, aber nicht mir?
Nun denn, jetzt besitze ich einige. Einige sehr preisintensiv, andere wiederum sehr preiswert. Meine Fragen sind immer noch nicht beantwortet und fühle mich leicht verloren ... in diesem Wald voller Düfte 🥺

Nach welcher Antwort suche ich? Ich weiß es selber nicht ... Es geht eher darum, wonach ich meine Parfums ausgewählt habe und was sie für mich bedeuten bzw. sollen.

Wenn ich mir heute meine Düfte anschaue, dann weiß ich, dass eins mein Liebling ist "Collection Extraordinaire - Bois Doré | Van Cleef & Arpels"  

Gestattet mir, Eure Sichtweisen zu verstehen. 

Was bedeuten Eure Parfums für Euch, was sollen Sie zu Ausdruck bringen, wonach entscheidet Ihr, dass ein Parfum für Euch etwas wert ist?
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, dass bestimmte Düfte Euch gar nicht gefallen, obwohl sie anderen empfohlen wurden?
Welchen Einfluss hat der Geruchssinn auf Eure Emotionen, Erinnerungen und Stimmungen?

Danke im Voraus!

1. Meine Parfums erfreuen mich - manche beinhalten Erinnerungen an eine bestimmte Lebensphase und / oder Person, manche riechen einfach gut.
2. Und ja, am Anfang dachte ich auch, dass ich alles mögliche testen muss, was hier anscheinend gefällt. Schnell hab ich rausgefunden, dass das maximal ein 'Serviervorschlag' sein kann - jede Nase ist anders..

Zu 1) Ein Parfum ist wie eine zweite Haut für mich. Ich muss mich rundum wohl fühlen mit einem Duft. Nur dann möchte ich ihn haben. Da darf nichts pieksen oder stören. 

Zu 2) Mir gefallen tatsächlich nur sehr wenige von der aktuell beliebten und auch gehypten Düften. Es passiert selten, dass so einer mich mal rundum begeistert. Aber es kann vorkommen.

Zu 3) Sehr oft katapultieren mich Gerüche (nicht nur Parfums) zurück an bestimmte Orte. Ob Menschen, Situationen, Länder. Düfte erinnern mich an vieles und das genieße ich. 

Hi,

erstmal ist Parfum ein Luxus. Wenn ein Duft den eigenen Wert entspricht, wie dieser gehandelt wird, dann landet dieser in deiner Sammlung aber nach diesen Kriterien.
Was bedeuten Eure Parfums für Euch, was sollen Sie zu Ausdruck bringen, wonach entscheidet Ihr, dass ein Parfum für Euch etwas wert ist?

In erster Linie, benutze ich keine Düfte um andere zu beeindrucken! Es geht eher darum, ein Duft zu wählen, dessen eigenen Charakter wiederspiegelt. Nur dann fühlt man sich auch mit diesen Duft sehr wohl. Man tragt etwas um sich selbst wohl zu fühlen. Wenn dann ein Kompliment dafür bekommt, ist das ein zusätzliches Bonus  Etwas anderes ist es, wenn jemand nichts mit dem Duft anfangen kann, weil die Nase noch nicht diese einzelnen Noten aufnehmen kann. Die Nase und das Gehirn lernen mit. Im nachhinein verändert sich der Geschmack wie beim Essen. Immer wieder etwas probieren, bis man es sehr mag oder einfach lässt, weil es nur stört XD War mit dem DesirToxic der Fall. Anfangs sehr unangenehm. Erst nach 2 Wochen, konnte ich die Noten lansgam herausriechen und anfangen diesen Duft bis heute zu lieben.

Wie gesagt, der Wert ist einmal empathisch wahrgenommen, das man den Duft unheimlich gern mag, dann zahlt man auch mal 500€ für diese Menge. Solange der Geldbeutel auch mitmachen kann. Generel merkt man erst danach, zu welchen Düften man als erstes greift, wenn man morgens aufwacht. Das ist unser Unterbewusstsein. 

Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich, dass bestimmte Düfte Euch gar nicht gefallen, obwohl sie anderen empfohlen wurden?

Ja definitiv. Und ebenso anderstherum, hat man Düfte empfohlen. Menschen sind verschieden. Nehmen die Welt auch anderst war. Wenn man in einer Gruppe dazugehören möchte, nur weil Sie diesen Duft tragen, dann ist es zum Zwecke des Wertschätzgefühl anderer. Aber zum Zwecke des eigenen Wohlbefindens ist jeder Duft, den nur dir! gefällt und tragbar ist auch zum Zwecke des eigenen Wohlbefinden und Selbstwertgefühl. Mein Bruder mag sehr gerne den Jubilation XXV Man. Ich überhaubt nicht, aufgrund der Brombeere. Aber als gesamtbild wie ich mein Bruder wahrnehme, indem er diesen Duft tägt, passt es ihm sehr gut. Düfte unterstreichen seinen eigenen Charakter.

Welchen Einfluss hat der Geruchssinn auf Eure Emotionen, Erinnerungen und Stimmungen?

Auch spielt die Erfahrung von Klein auf eine große Rolle! Wenn man positive Erfahrung gemacht hat, gefällt eine Note eines Duftes besser als andere. Beispiel, hat man als Kind im Urlaub sehr viele Orangen gegessen, liebt man den Duft auch als Erwachsener. Anderst herum, möchte man nicht so gerne in die Kirche gehen, stößt man die Note Weihrauch eher ab, wenn man diese Note mit etwas in Verbindung bringt, als man sie dort gerochen hat.

Petit Matin verbinde ich sehr gerne mit den Weg zu Uni am Morgen durch die Parks.

Joop! Homme Wild war mein Jugendduft. Diesen Duft kann ich nicht mehr vergessen. Sehr schöne als auch traurige Erfahrung Jahrelang hat mich immer dieser Begleitet. Wie ein guter Freund, der immer für dich da war und immernoch ist. 

LG Sam.

90% meiner Parfums habe ich, weil sie mir gefallen. Punkt. Ohne weiteres Reflektieren.

Die restlichen 10% teilen sich auf Parfums, die Erinnerungen wecken (manche davon trage ich nicht) und solche, die eine Signalwirkung nach außen haben, z.B. eine olfaktorische Panzerweste (leg dich mit mir an und du brichst dir die Hand). 

Obwohl mir schon sehr viele Düfte gefallen, gibt es noch mehr, die ich nicht mag. Nur weil sie andere Leute mögen, müssen sie ja nicht mein Geschmack sein - so wie Kaffee. Dass der größere Teil der Menschheit ihn wie ein Lebenselixier braucht und den Geschmack tatsächlich genießt, erschließt sich mir nicht. Dafür mag ich Schimmelkäse, und zwar nicht den gezähmten, kastrierten aus dem Supermarkt… über Geschmack lässt sich (nicht) streiten, das ist etwas sehr Persönliches.

Meine Parfüms bedeuten für mich, dass sie meine Persönlichkeit unterstreichen und quasi verdoppeln, oder aber auch mir beim verbergen, fälschen, täuschen helfen. Dabei mich zu verstellen, helfen etwas zu spielen, was ich dann vielleicht sogar werde. Manchmal trage ich Parfüms auch um Distanz zu mir zu bekommen, eine Art olfaktorische Hochstapelei. Ich mag es zu verwirren, warum nicht auch mit Düften. Wenn ich mich sehr stark und selbstbewusst fühle, reicht mir vielleicht auch mal ein cremiger gesetzter Duft.

Wenn ich mich abgrenzen will oder weiß, dass ich mich streiten werde, trage ich gerne harte, kühle, kalte Düfte >-- Platinum Égoïste Eau de Toilette  . Der geht zum Beispiel auch sehr gut für eine Trennung oder wenn man jemanden feuern muss 😈

Ich besitze aber auch Parfüms, die ich wegen ihrer DNA nur mag, aber die gar nicht zu mir passen oder die ich zu eitel zu tragen bin. Zum Beispiel Le Mâle Eau de Toilette . Die sprühe ich dann einfach mal auf ein Papier und es beginnt in mir ein Film aus Erinnerungen und Gefühlen. Oder es gibt Parfüms an denen rieche ich und fantasiere etwas, fühle mich dadurch fähig zu kreativer Arbeit.

Dass einem Düfte gar nicht gefallen, obwohl sie von anderen empfohlen werden, dass ist für mich fast schon gar nicht der Rede wert. Es ist eher die Normalität, dass Geschmacksurteile divergieren.

Ich kaufe auch Düfte, von denen ich weiß, dass ich noch nicht stark genug bin sie zu tragen oder noch nicht reif. Zum Beispiel aus dem Haus Amouage oder von Roja. Dann habe ich den Duft, rieche nur an der Kappe und versuche dann mein leben so zu verändern, dass ich den Duft routiniert tragen kann. Es kann schon sein, dass ich wegen dieser Herangehensweise Düfte ein halbes Jahr nach Kauf nicht auf die Haut auftrage. Sie sind nur da, um mich zu motivieren. Dafür, um die Person zu werden, der dieser Duft steht.

Wohlgefühl auf Knopfdruck PUNKT

Würde ich so unterschreiben.
Ich fürchte, das mit "Persönlichkeit unterschtreichen" klappt nur für sich selbst, die Umgebung merkt es nicht.

Jein.
Bei Überdosierung drängt sich manchmal der Rückschluss auf, dass die Person recht aufdringlich ist...

😁

1. Meine Parfüms bedeuten mir viel, da ich sie sehr sorgfältig nach Geschmack, Erinnerungen und vielen verschiedenen Kriterien auswähle. Jeder Duft in meiner Sammlung hat einen gewissen Stellenwert, da er sehr sorgfältig ausgewählt wurde und nicht impulsiv oder gar blind gekauft wurde. Preis bzw. "Seltenheit" ist dabei eher zweitrangig und ein Duft für 20 Euro kann für mich genau so viel wert sein wie einer für 500. Zum Ausdruck bringen meine Düfte gar nichts. Ich mag zwar eigenartige, interessante und besondere Düfte, dennoch sollen sie in erster Linie für mich persönlich einfach nur gut riechen. Auswählen tue ich sie eigentlich auch nur nach gut riechend und nicht gut riechend. Wenn's dann ums tägliche Tragen geht, kommts aber auch mal vor, dass ich Düfte habe die ich fast nie trage da ich sie sehr polarisierend bzw. situationsabhängig finde, dennoch habe ich absolut kein Problem damit solche Düfte zu besitzen, da sie ja für mich trotzdem super sind, auch wenn ich sie selten trage.

2. Selbstverständlich! "Hype Düfte" oder generell besonders beliebte Düfte sind oftmals gar nicht so sehr mein Fall, einfach deshalb weil ich generell polarisierende, "komische" und unübliche Düfte sehr gerne mag. Das sind Kriterien, die eben genau diesen der Hype-Düfte widersprechen, da man hier oftmals Noten findet, welche generell populär, beliebt und bekannt sind. Ich muss dazu aber auch sagen, dass ich oftmals gar nicht so richtig weiss welche Düfte wie beliebt sind, da ich mich beim Testen voll und ganz auf mich selbst verlasse und oftmals erst im Nachhinein, wenn mich ein Duft besonders flasht (sowohl positiv als auch negativ) merke, wie positiv oder negativ die Ratings sind. Es ist also eher selten so dass ich etwas bekanntes teste und es dann doch nicht mag, sondern eher so dass ich etwas teste, nicht mag und dann später feststelle dass dieser Duft eigentlich total beliebt ist.

3. Einen grossen - fast alle meine Düfte erinnern mich an irgendeine Situation im Leben. Sie transportieren mich in die Zeit zurück und bedeuten mir dementsprechend viel. Dennoch zählt beim Testen und Probieren erst einmal nur eins - riecht er gut oder nicht? Und wenn er das nicht tut, hat sich das Thema eigentlich schon erledigt.

Ein Parfüm soll verschiedene Aspekte meiner Person unterstützen oder so interessant/schön für mich sein, dass ich es einfach für den Moment genießen will. Zum Kauf ist der Aspekt der Tragbarkeit für mich auch sehr wichtig, ob ich es selbst für mich tragbar empfinde. Nicht jedes schöne Parfüm muss man unbedingt haben, wenn man es eigentlich auch nicht bräuchte. Einige Parfüms verlieren durch fehlende Tragbarkeit etwas an Interesse für einen Kauf, sofern es mir dabei ums Tragen geht. Ein Parfüm kann ich auch sehr gut finden, aber es nicht passend zum Tragen finden, weil es nicht zu meiner eigenen Vorstellung passt, ich mich nicht damit in irgendeiner Form identifizieren kann, aber an einer anderen Person würde es mich nicht stören. Manche Düfte dienen auch mehr zur Inspiration, als zum gewollten tragen, weil sie interessant genug für mich sind und trotzdem eben Emotionen und Gedanken auslösen. Le Mitti werde ich mir wahrscheinlich in Zukunft kaufen, weil ich das Konzept so interessant finde, doch ein wirkliches Parfüm ist es in dem Sinne ja nicht.
Jeder muss für sich entscheiden, ob etwas dem Preis wert ist für sich. Es ist ein Mix aus Qualität und Duftkonstruktion. Ein sehr gut gemachter Duft allein reicht nicht für einen Kauf, sofern er nicht etwas in mir von den oben genannten Punkten, des Tragens oder der Inspiration, genug auslöst.

So einige beliebte Düfte gefallen mir nicht unbedingt, weil es einfach nicht meine Richtung ist oder sie eben nicht genug für mich auslösen. Andere interessieren mich nicht einmal unbedingt. Zwar bekomme ich auch etwas mit was beliebt ist, doch ich suche mir schon immer von selbst meine eigenen Interessen heraus, statt mich an anderen zu orientieren zu sehr. Am Ende ist mir auch egal, ob ein Duft beliebt ist oder nicht, solange ich meine eigene Meinung vertrete. Wenn er mir gefällt, wird er mir auch weiterhin gefallen und ich lasse ihn mir nicht kaputt machen. Manche wollen ja immer so gerne Anti sein und wollen deswegen einen Duft nicht tragen, obwohl er ihnen sehr gefällt, nur weil er beliebt ist. Doch wieso soll ich mir etwas selbstverbieten deswegen, immerhin bin ich eine eigene Person auch ohne Duft. Zu wissen, ob ich einen Duft tragen will oder nicht, finde ich viel einfacher als einen Duft zu bewerten. Oftmals bin ich teils zu objektiv, auch in anderen Bereichen, sodass es mir wirklich schwer fällt, weil ich zum einen den Duft allgemein, aber auch teils meinem eigenen Empfinden nach, bewerte. Am Anfang hatte ich etwas die Sorge mir könnte zu viel gefallen, weil ich immer sehr offen für gute Qualität bin, doch anfangs scheine ich gut Glück gehabt zu haben, denn als ich später angefangen hatte Proben zu testen, vor allem nun da ich extrem viele Proben teste zur Zeit, habe ich bemerkt, dass ich doch genügend Parfüms nicht gut genug für mich selbst empfinde. Man findet schon die Marken, die mehr zu einem passen oder weniger, und an denen man sich dann orientieren kann, was für einem etwa wichtig ist an Qualität. Bin auch sehr zufrieden damit, dass mir eben nicht alles gefällt und ich somit weniger ausgeben muss. Wie mehr man kennt, desto weniger kann beeindrucken, aber auch so besser wirst du einschätzen können, was für dich interessant oder nicht sein könnte.

Parfüm suche ich auch sehr nach Stimmung aus, welches ich an dem Tag tragen will oder eben nicht. Ich verbinde viele Parfüms eher mit Fantasien und Träumereien, statt mit direkten Erinnerungen.
Für mich ist sind am Ende Gerüche genau so ein Aspekt, wie viele andere Dinge auch, ergänzend zu einander. Ich stelle mir immer sehr viele Dinge vor und mache wir sehr viele Gedanken über Kompositionen in verschiedenen Bereichen und ich liebe es aus anderen Bereichen zu lernen und deren Aspekte wo anders zu verwenden.
Um es zusammenzufassen, besteht für mich zum einen ein Nutzfaktor des wirklichen Tragens und zum anderen mein kreatives Interesse.
Etwas wie Aventus unterstützt mein Selbstbewusstsein beim Tragen und ein Mémoire d'une Odeur zeigt mir dafür mehr auf einer emotionalen Ebene (Dafür am besten meine Rezension zu dem Duft lesen, um genauer zu verstehen was ich meine).

Am Ende bist du deine eigene Person und musst für dich wissen, ob du dich mit dem Thema für dich auseinandersetzt oder du mehr anderen gefallen willst, was für manche entscheidend ist. Sofern du auf dein Inneres hörst, wirst du schon deinen Weg finden.

Düfte waren mir schon immer wichtig. Sie geben mir ein gutes Gefühl, pushen mich morgens wenn ich noch verschlafen ins Bad schlurfe, sind Erfrischung, Wellness, Wohlgefühl. Mit meinem Selbstbewusstsein machen Düfte nichts, denn ob ich den starken Angel Nova Eau de Parfum oder den soften L'Eau d'Hiver trage...ich bleibe ja immer dieselbe 🤗. Manchmal möchte ich eben nach einer pappsüßen Himbeere und an einem anderen Tag nach einer weichen Schneedecke riechen. Je nachdem, womit ich mich an diesem Tag wohl fühle.  Anderen Menschen ist ihr Geruchssinn nicht so wichtig (oder ist nicht so ausgeprägt?), denn meine Mutter z.B. interessiert sich überhaupt nicht für Parfum. Für sie ist es "Stinkewasser" und sie kann meine Leidenschaft überhaupt nicht nachvollziehen.  Ebenso mein Mann. Beiden habe ich schon, in bester Absicht und mit reiflicher Auseinandersetzung der Geschmäcker, Parfums geschenkt, die nun (wer hätte es geahnt), unbeachtet vor sich hin stauben. Vielleicht sind bei anderen Menschen einfach andere Sinne dominanter ausgeprägt.

Deswegen...ich kann gar nicht sagen, WARUM mir Düfte so wichtig sind. Fakt ist nur, sie waren es schon immer. Ich habe wohl mit 10 Jahren meinen ersten Drogerieduft geschenkt bekommen und als ich 14 war, mein erstes Parfum ganz klassisch in einer Parfumerie gekauft. Das war für mich schon damals etwas ganz großes! Und meine Leidenschaft für Düfte ist heute (34 Jahre später) immernoch genauso da wie damals.

Dann kommt natürlich noch der emotionale Aspekt hinzu. Natürlich sind Düfte mit Erinnerungen verknüpft. Genauso wie Musik. Ich habe einige Düfte, die mich an Menschen oder Orte erinnern. Deswegen gehe ich sehr achtsam damit um, ein Parfum an einem besonderen Tag zu wählen, denn ich weiss, dass ich in Zukunft diesen Duft mit diesem Ereignis in Verbindung bringen werde. Wenn ich z.B. weiss, dass ein harter oder anstrengender, eventuell unangenehmer Tag auf mich zu kommt, dann wähle ich oft für diesen Tag gar keinen Duft, höchstens ein Deo.

Und zur Wertigkeit...für mich sind meine Parfums meine Schätze, die ich hüte und mich jeden Tag an ihnen erfreue. Ich habe sehr viele Lebensjahre gebraucht um meine Lieblingsdüfte aus einem schier unübersichtlichen Duftdschungel zu bergen und meine Duftreise ist nun ja auch schon sehr lang. Dementsprechend wertvoll sind mir natürlich meine Schätze. Wie viel ein einzelner Duft wert ist, bestimmt natürlich immer bei jedem das persönliche Budget. Aber manchmal nehme ich schon ein bisschen mehr Geld in die Hand...ist wie bei jedem anderem Hobby auch.

Irgendwann findet man auf seiner Reise dann auch seine Parfumhäuser, die durch ihre "Nasen" (also die Parfumeure, die für die Parfumhäuser kreieren) ja meist eine markante Handschrift besitzen und bei deren Duftsortiment man sich dann selbst am besten wieder findet. Dann fällt eine Duftauswahl auch irgendwie leichter.

Und Hypes lassen mich grundsätzlich eher kalt 🤗

1. Ich kaufe Parfum danach, ob es mir gefällt oder nicht. Ganz unkompliziert. Da gibt's nichts gross reinzuinterpretieren. 

2. Oh ja. Ich kann mit den meisten 'Hype-Düften' nichts anfangen. Viele habe ich getestet. "XJ 1861 Naxos | XerJoff" SalamBaccarat Rouge 540 Eau de ParfumNefs "Oud Stars - Alexandria II (Parfum) | XerJoff" Delina Eau de Parfum usw usw - die meisten sind gute Düfte. Aber für mich mehr auch nicht. Also ich verstehe da diese irre Fanbase teilweise überhaupt nicht, bzw kann nicht nachvollziehen, warum diese so hochgelobt werden. Das gute daran: jede Nase ist anders und es gibt ja tausende tausende Parfums auf dieser Welt. Man muss nicht immer das mögen, was "die Masse" mag. Die Auswahl ist ja zum Glück mannigfaltig. 
Manchmal kommt es vor, dass man gewisse Düfte beim ersten Testen ganz furchtbar findet. Irgendwann zu einem anderen Zeitpunkt testet man dann aber nochmal, oft mit dem Gedanken "ich muss den doch mögen, wenn alle den so toll finden". Manchmal stellt sich dann wirklich heraus, dass der Duft einem langsam doch etwas mehr zusagt. Das Empfinden kann sich aufgrund von vielen Faktoren über die Zeit auch ändern. Andere Jahreszeit, andere Stimmung, andere Hautbeschaffenheit (im Winter ist die Haut trockener als im Sommer, dann wirken Düfte anders), andere/veränderte Duftvorlieben, usw.. Bei mir war dies so mit Gris Charnel Eau de Parfum , auch ein ziemlich gehypter Duft. Hatte ihn letzten Sommer getestet und fand ihn überhaupt nicht gut, konnte auch hier wieder die Lobenhymnen nicht verstehen. Dann habe ich ihn zufällig Anfang des Jahres nochmals getestet. Siehe da, er wirkte irgendwie anders und ich konnte die Facetten dieses Duftes viel besser wahrnehmen. Er gefiel mir. So gut, dass ich mir kurz darauf den Flakon geholt habe. 
Man muss also nichts erzwingen wollen. Wenn's passt, passt's, wenn nicht, auch gut.

3. Ich trage wonach mir gerade ist. Entscheide spontan, nach Wetter, nach Stimmung, nach Kleidung, nach Anlass. Zu keinem meiner Düfte habe ich irgendwie eine spezielle Bindung. Ausser zu Sì Eau de Parfum , den hat mir mein Mann zum Hochzeitstag geschenkt und mit diesem Duft find eigentlich meine Duftreise hier an. Der wird immer da bleiben und ich mag den Duft sehr sehr gerne, trage ihn immer zu Date Nights mit meinem Mann auf
Wenn mir nach einem gemütlichen Duft ist, zum Kuscheln und Wohlfühlen, trage ich zB "Collection Extraordinaire - Orchidée Vanille | Van Cleef & Arpels" auf. Wenn ich meine Stimmung aufheitern möchte, trage ich gerne Casamorati - Lira Eau de Parfum an kalten Tagen oder Wūlóng Chá Extrait de Parfum wenn's wärmer wird. An trüben, regnerischen Tagen für's Office geht Gris Charnel Eau de Parfum . Für Abendessen mit Freunden nehme ich vllt Oud Satin Mood Eau de Parfum oder Libre Eau de Parfum Intense . No brainer, wenn ich unentschlossen bin, im Home Office sitze oder Einkaufen gehe, da greife ich meist zu For Her Musc Noir RoseLa Colle Noire oder Peony & Blush Suede Cologne . 
Alles nicht fix und je nach Lust und Laune natürlich. Ich bin mit meiner Sammlung momentan sehr zufrieden, bin für alle Eventualitäten gut gerüstet. 

Ich entscheide je nach Tagesform und Stimmung, was mich derzeit am besten ergänzt. Ob ich einen frischfruchtigen Erfrischungskick brauche oder lieber etwas Neckisches zum Verführen möchte. Oder - vor allem im kalten Winter, wenn ich früh raus muss - einen pudrigen Seelenschmeichler, der einen Geborgenheit vermittelnd einhüllt. Was sportiv Grün-Grasiges zum Sport. Hmm. Etwas wie Coco Mademoiselle, wenn mir nach Eleganz ist. und ein gutes Cologne für zwischendurch Honig zum Trost, Tabak für angeregte Gespräche, und interessante Konzeptdüfte fürs stille Kämmerlein, um zu entdecken, was es für schräge Duftverläufe gibt *kicher*:

So kann man das ganze Reich der Düfte nach und nach durchwandern  ... und es höret nimmer auf  ...

Supercoole Frage! Ich finde es gut, dass du dich von Geschmäckern anderer distanzierst, denn ich finde, Gerüche sind super individuell, der vielleicht individuellste Sinn von allen. Bei Bildern sind wir uns einigermaßen einig, wie was aussieht - gut es gibt hie und da ein paar Farbblindheiten - aber da gibts eher einen Konsens. Auch beim Hören, sehr hohe und sehr tiefe Töne hören nicht alle Menschen und Musikstile sind eher Geschmacksache... Beim Riechen aber gibt es so viele Unterschiede, manche Gerüche werden stärker wahrgenommen, manche schwächer, manche gar nicht - ein Duftprofil kommt als unterschiedliches Muster im Gehirn unterschiedlicher Menschen an. Und dazu kommt dann auch noch unterschiedlicher Geschmack. Ja, ich glaube, dass es beim Riechen am allerwichtigsten ist, auf sein eigenes Empfinden zu vertrauen. Niemand riecht genau wie man selbst. Wenn man manchmal die Vergleiche liest, die unterschiedlichen Wahrnehmungen - der eine riecht Küstenluft bei Pacific Rock Moss , ich rieche Gummibärchen und und und

achja, Assoziationen und Konnotationen kommen ja auch noch dazu. Ein Duft riecht für mich verrucht und sinnlich z.B. Shalimar Eau de Toilette , für den nächsten altbacken und muffig.

Was war nochmal die Frage?

Achja, was meine Parfums für mich bedeuten...

Hmm. Ich bin ein Nasenmensch und liebe Düfte einfach. Und oft sind die Düfte für mich Alltagsbegleiter z.B. "Memori - Rêve Lotus | Kenzo" den riech ich einfach gern, manchmal sind Düfte auch Seelentröster. Zum Beispiel Solano , ein sonniger Ylang-Duft an kalten, trüben Wintertagen, wenn plötzlich prämenstruelle Depressivität kickt.

Wonach wähl ich aus?

Ich spüre in mich rein, bis ich merke, was ich gerade brauche (z.B. momentan tropische Weißblüher). Vielleicht ist das eine Achtsamkeitssache, keine Ahnung. Aber ich weiß immer, worauf ich grade Lust habe. Und zum Kaufen, da wähle ich Düfte, die mir gefallen natürlich. Die irgendwas in mir auslösen, z.B. eine wohlige Erinnerung.

Welchen Einfluss hat der Geruchssinn auf meine Emotionen, Erinnerungen und Stimmungen?

Einen sehr großen! Gute Düfte wirken bei mir wie Aromatherapie und machen mich glücklich, ruhig, friedvoll oder können mich auch antreiben, z.b. Daimiris  nachts beim feiern. Düfte sind auch eng mit Erinnerungen verknüpft, ich glaube, das ist bei jedem Menschen so - man riecht etwas und zack, man ist wieder irgendwo in der Vergangenheit, wo man diesen Duft prägnant wahrgwnommen hat.

Für mich ist ein Parfum wie ein olfaktorisches Accessoire, welches für mein persönliches Wohlbefinden sorgt. Und das kann je nach Tages- oder Jahreszeit variieren, weshalb nichts dagegen spricht mit mehreren Düften wie eine Garderobe ausgestattet zu sein. Wenn es dann noch bei anderen positiv gut ankommt umso besser. 

Meine Düfte bedeuten mir sehr viel. Manche natürlich mehr als andere. Ich bin aber was meine Düfte angeht keine treue Seele, weil es ganz ganz selten vorkommt das Ich den gleichen Duft mehrmals kaufe, weil mein Geschmack sich sehr oft verändert. Die einzige Düfte die Ich mehrmals gekauft habe und wahrscheinlich immer wieder kaufen wurde, sind Angélique Noire , "Portraits - The Bewitching Yasmine | Penhaligon's" , Nefs . Ich konnte mich vorstellen das Salam und Diamond in the Sky im Zukunft auch mehrmals gekauft werden aber sonst sind die meinsten meiner Düfte schön aber keine extrem große Liebe und dann müssen die entweder schnell oder mit der Zeit wieder ausziehen. 

Ich trage Düfte weil Ich mich ohne Parfüm einfach nackt oder sagen wir mal nicht ganz „fertig“ gekleidet fühle. Mein Parfüm ist das I-Tüpfelchen. Ich suche immer ein Duft aus der zu meine Garderobe und zum Anlass passt. Ein Grund dafür das Ich Düfte mit sehr gute Haltbarkeit bevorzuge und wenig mit Düfte mit schlechter Haltbarkeit und Sillage anfangen kann, mit ganz wenige ausnehmen. Meine Zu Hause auf den Couch Düfte, die dürfen ruhig aber nicht leise  und relativ simpel sein. Ich trage zum Beispiel immer eine Abfüllung in meine Handtasche von dem Duft den Ich gerade trage, wenn wir weg gehen, essen gehen etc. Es hört sich für viele bestimmt eigenartig und komisch an aber wenn Ich zum Beispiel essen gehe und mich selbst nicht mehr riechen kann und mein Mann auch bestätigt das er mein Parfüm nicht mehr riechen kann wenn wir unser Ziel erreicht haben,  sprühe Ich halt ein paar mal nach bevor Ich aus dem Auto steige. Sonst fühle Ich mich so als wenn Ich meine Schuhe zu Hause vergessen hätte. Nicht komplett angezogen🙈🙈😬  

Es gibt eine Menge Parfüm die sehr gehyped werden, die Ich absolut nicht leiden kann. So gut wie alle Düfte die man bei den „grünen“ kaufen kann mag Ich absolut gar nicht. Die meisten haben diesen sehr parfümigen Mainstream Touch. Ich mag aber auch so gut wie alle von Initio , Frederic Malle, Montale, Roja und Mancera nicht.  Nur um Beispiele zu nennen. 

Meine Parfüm Reise ist 30 Jahre lang und aus 100 Düfte sind vielleicht 5 ein 100% Treffer, wenn überhaupt.. 

Eine wirklich interessante Frage von dir!👍

Mir fehlt einfach was ohne Duft, man fühlt sich quasi wie nackt. Sehr viele Düfte aus meiner Sammlung hatte ich schon zu meiner Anfangszeit bei Parfumo und das Schöne ist, ich habe viele immer noch bzw. wieder, trotz vieler Irrungen und Wirrungen. Weil sie mir wirklich was bedeuten, ich fühle mich mit ihnen vertraut und fühle mich einfach wohl, wenn ich sie trage. Sie erinnern mich auch an besondere Momente in meinem Leben!

Natürlich hatte ich in der Zwischenzeit dann andere Düfte im Hinterkopf, weil viele hier die gut fanden und davon schwärmten. Aber, ich merkte schnell,  lieber wieder "back to the Basics", wie man so schön sagt. Gelernt habe ich einiges daraus, man sollte sich eben immer auf die eigene Nase verlassen und Hypes sind nie das, was sie verheissen.

Als Beispiel nehme ich mal mein Coco Mademoiselle Eau de Parfum , den kannte ich schon vor meiner Parfumozeit, fand ihn immer schon toll und besonders. Ich habe auch immer sehr viele Komplimente dafür bekommen, aber das war mir nie so wichtig. Obwohl, klar, gefallen hat es mir schon.😉

Nachdem viele den hier so "schrecklich" fanden, habe ich Ersatz für ihn gesucht. Aber, schnell erkannt, da gibt es für mich nun mal keinen, der so ist wie Coco Mademoiselle Eau de Parfum . Der Duft gehört zu mir und ich zu ihm.💜 

Inzwischen haben mir den sogar 2 Leute nachgekauft, aber, ich finde ihn an mir immer noch am schönsten.🌸😊

Für mich ist mein Parfum auch einfach purer Luxus, wobei ich keine außergewöhnlichen Nischendüfte besitze. Ich stelle mir immer ein Tablett mit 7 Düften für zwei Wochen hin, damit alle mal dran kommen Dabei habe ich festgestellt, dass ich oft nicht jedes zweimal nutze, weil mir gerade nicht nach einem bestimmten Duft ist. Manche muss ich noch öfter testen, weil ich noch nicht genau weiß, was ich davon halten soll. MEIN Parfum habe ich auch nicht wirklich, nur welche, die ich derzeit besonders gern mag zb. Zen (2007) Eau de Parfum , L'Interdit (2018) Eau de Parfum oder Libre Eau de Parfum , die machen mir einfach gute Laune.

Wichtig ist, dass sie mir und ausschließlich nur mir gefallen müssen und ich erfreue mich an dem Anblick der schönen Flacons.

Für mich ist ein Parfum eine Erinnerung bzw. eine Zeitreise.

Es gibt Düfte, wo ich Komplimente von besonderen Personen wie meiner Mutter bekam. 

Jedes Mal, wenn ich diese Düfte trage, dann denke ich oft an sie. 

Es gibt Düfte, die ich "einfach so" trage und mich dabei wohl fühle, weil ich gute Laune habe.