Es ist Zeit, die matschige Kompott-Phase hinter sich zu lassen.
Platz 1:
Pour Un Homme de Caron (2022) Parfum - scharfes Herren Eau de Toilette hier in einer Parfumkonzentration. Da ich Naßrasierer bin und ich Lavendel- oder Sandelholzseifen bevorzuge, ist Caron ohnehin einer der bevorzugten Düfte. Scharfer, frisch geschnittener Lavendel mit einer sanften Süße. Falls Sie einmal im Hinterland der Côte d’Azur, Ende Juni unterwegs waren - der bringt Sie ganz schnell wieder dort hin.
Platz 2:
masculin Pluriel - bereits genannt und ohne jegliche Süße. Die moderne Version eines Fougères und dennoch völlig zeitlos. Als MFK noch wollte, haben sie gezeigt, dass sie es auch können.
Platz 3:
Pour Un Homme de Caron (2022) Eau de Toilette - die moderne, aber die der Originalversion am nähesten Variante eines Herrenklassikers. Dieser Duft ist der Urahn des Duftes auf Platz 1. Lavendel ist immer noch (oder war von Anbeginn) das Thema, aber die Schärfe ist nicht da. Dafür gibt es durch die Vanille eine deutlich süßere Komponente. Es bleibt aber ein Herrenduft. Ich muss allerdings erwähnen, dass ich diesen Duft (ich nutze aktuell noch die
Pour Un Homme de Caron Millésime 2014 Variante) mehr in meiner Freizeit oder im Urlaub nutze.
Platz 4:
L'Homme - ein moderner Herrenduft. Dazu muss ich schreiben, dass ich die Duftnote Iris eigentlich nur durch die Marke Dior kannte. Ich hatte mir das
Dior Homme Parfum (2014) zugelegt, aber wenn man ehrlich ist, man kann es nicht tragen. Nicht, wenn man seine Mitmenschen liebt. Aber wie das eben so ist, irgendwann schaut man danach, ob es nicht auch tragbare Versionen dieser Richtung gibt. Hier bin ich einfach der Statistik auf auf Parfumo gefolgt und habe ihn getestet. Er ist frisch, er ist weich, er ist massenkompatibel. Und er ist elegant.
Platz 5:
L'Homme L'Eau - eine Variante des vorangenannten Duftes, den ich gleich im Beifang miterworben habe. Beiden ist der seifige Grundton eigen, weshalb beide Düfte immer mit Sauberkeit und Frische verbunden werden. Iris, eine Schwertlilienart kommt häufig in der Seifenproduktion zum Einsatz und es ist daher nicht verwunderlich, dass diese Düfte als "Saubermänner" gelten. Ab der Herznote tragen beide Düfte eine leichte, milde Süße.
Noch ein Nachwort zu Parfums de Marly: Ich empfinde wirklich keinen dieser Düfte als perfekt. Ich hatte einmal die Möglichkeit - an einem Samstagnachmittag, mich (fast) durch die gesamte Kollektion zu schnüffeln. Die Düfte sind stark, die Düfte sind präsent. Aber all diesen Düften haftet eine Synthetik an, die ich nicht mag. Für einen Duft, der - zumindest gemäß Marketing - so an die Tradition der franz. Haute Parfumery anknüpfen will, sind die Düfte zu technisch. Ich sehe natürlich den Stellenwert auch hier in Parfumo. Meiner subjektiven Wahrnehmung nach sind die Düfte eher überdreht.