Immer weniger Parfumfreunde im Bekanntenkreis?

Ich beobachte das genaue Gegenteil, gerade bei Männern. Früher nur ganz selten mal an einem Parfum gerochen, aber gerade in dem Alter unter 30 sind es gefühlt mittlerweile 50%. Auf jeden Fall keine Seltenheit.

Da wir in einer ausgesprochen altersfeindlichen Gesellschaft leben, sind solche Aussagen tatsächlich sehr heikel. In anderen Kulturen gibt es das Problem eines ausgeprägten Altersshamings nicht. Bei uns explizit schon und in besonderem Masse. Und deshalb geht diese Bemerkung in dieser Gesellschaft nicht. Wobei meiner Meinung nach das Wort „alt“ in dem Text das Problem ist. Und in der Kombination wird es natürlich erst recht als abwertend und beleidigend aufgefasst werden. Als Mann sollte man sich schon aus Gründen des guten Geschmackes so nicht äussern. Über den „ Ommaduft“ oder „ Rentnerduft“ wurde ja schon des öfteren hier im Forum debattiert. Aber auch Frauen steht so eine Aussage nicht gut zu Gesicht. Ich bin insgesamt kein Freund des Kommentierens unangenehmer Gerüche bei Mitmenschen. Mehr Toleranz stünde jedem in unserer bunten Gesellschaft besser zu Gesicht. Wir müssen miteinander auskommen, irgendwie. Unsere Nasen müssen und werden sich anpassen. Es gibt viel Schlimmeres auf der Welt als Ausdünstungen von Menschen und Tieren zu ertragen. Die sterile geruchslose Welt wird es in Kürze nicht geben, seien wir bis dahin  tolerant. 

PS: Eine vollständige Sperrung finde ich aber auch nicht korrekt. Zenzur schafft leider auch kein Umdenken oder Nachdenken. Ein Hinweis wäre sicher ausreichend gewesen. 

Die Aussage stammte ja von der Tochter.

Bei mir tragen auch alle liebend gerne Düfte und kaufen auch welche aber was mir auffällt ist das alles für die zu stark ist was ich benutze. Vorallem Nischen mag niemand. Ich hab noch nie ein Kompliment bekommen eher puh was ist das denn… inzwischen hab ich kaum Freude da ich nur höre es stinkt oder man schweigt und da merke ich auch oh ne keiner mag es. ABER meist sind sind es die die nicht so in der Duft Welt sind. Meine Schwester z.B. fragt immer was ich trage und es sei schön.

Naja, diese ganzen Sätze wie: "die Jugend von heute" sind ja auch einer ganzen Altersklasse gegenüber negativ bewertend. Unsere Gesellschaft hat in Relation viel zu viele, alte Leute. Nicht ohne Grund ist unser Rentensystem völlig marode und wird auch so nicht mehr lange bestand haben können. Somit gibt es in Relation auch mehr alte Leute, die sich über die Jugend aufregen können (nachdem sie die Welt, in der diese Jugend aufwachsen soll weitestgehend zerstört hat). Mir geht das nicht unbedingt anders, wenn ich nen 16 Jährigen sehe, der völlig debil durch TikTok scrollt, dann denke ich mir da im ersten Moment auch sowas wie: "die Jugend von heute". Gerade wenn man älter ist, sollte man aber genug Selbstreflektion haben um zu verstehen, dass es schon immer so war. Früher haben sich ältere Leute auch aufgeregt, wenn junge Leute die Beatles, Elvis Presley oder so hören. Und die Jugendlichen haben entsprechend über die Älteren gedacht. Also vielleicht einfach mal in beide Richtungen schauen und sich bewusst machen, dass Kritik nicht berechtigter ist, nur weil man 20 Jahre länger auf der Welt ist. Und wenn man sich dann auf seine Erfahrung beruft, sollte man "Omaduft" mit entspanntem Lächeln ertragen können.

Das stimmt. Aber sie wurde öffentlich zitiert. 

Lieber Terra, es wäre tatsächlich wunderbar, wenn es jedem gelingen würde, despektierliche öffentliche Bemerkungen gegenüber der eigenen Person, sei es bezüglich unterschiedlichster Eigenschaften mit entspanntem Lächeln ertragen zu können. Dem ist aber nicht so. Man muss nicht überempfindlich sein, aber sorry,  „Geruch einer alten Türkin“, das wird mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit von den Betroffenen als despektierlich aufgefasst werden. Natürlich geht die Welt davon nicht unter, aber es ist unschön. Und nicht jeder Ältere findet die „ Jugend“ so doof, dass er sich öffentlich darüber äussert. Und umgekehrt auch nicht. Das kann man auf alles übertragen. Bei Düften, Gerüchen, Aussehen, sozialer Stand, Herkunft, Abstammung etc etc geht es in einen heiklen Bereich. Ich sage,  was geht es Menschen an, wie andere riechen? Es ist uns doch wichtig, wie wir duften wollen. Für uns, im Bestfall auch angenehm von anderen wahrgenommen. Das steht doch für uns im Fokus und es wäre schön, wenn es so bleiben würde. 

Bei mir im Freundeskreis nutzen zum Glück viele Parfums. Schauen uns auch regelmäßig Rezensionen auf YouTube und co. an @CanoMariachi@Martzini 

Es war nicht despektierlich gemeint, wird aber mehrheitlich so aufgenommen. Das habe ich verstanden. Und ich hätte das nicht schreiben sollen, keine Frage. Ich wollte das hier auch nur als Beispiel aufzeigen, wie sehr Worte unterschiedlich aufgefasst werden können. Nicht als Legitimation. 

Ja kenne ich auch und finde es sehr schade 😪 in meinem Freundeskreis bin ich alleine. Es gibt Menschen die es halt nicht nachvollziehen können warum man z.b. sich für einen teuren Nischenduft entscheidet ,statt etwas von dr stange. Aber genau deswegen habe ich mich hier angemeldet weil ich weiß es gibt noch mehr Süchtige wie ich 😇 freue mich bei euch zu sein,tolle Community hier.

@StenLaurel ich finde es völlig okay, dass du das geschrieben hast. Man kann alles so auslegen, dass man es irgendwie als verletzend darstellen kann. Wenn man nicht mal ein kleines Kind zitieren darf...

In meinem engerem und weiterem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es, bis auf eine Ausnahme, niemanden, der sich besonders für Parfüm interessiert. Sicherlich benutzt mancher und manche immer mal wieder Parfüm, aber doch eher so gewohnheitsmäßig. Ohne weitere Aufmerksamkeit oder gar Planung. Diese Menschen haben dann immer genau einen Flakon. Vielleicht geschenkt bekommen, oder vor Jahren einen populären Massenduft selbst gekauft. Weil man eben ein Parfüm hat. Und das, obwohl viele über gutes bis deutlich überdurchschnittliches Einkommen verfügen. Die Bereitschaft, mehr als 100€ für einen Duft auszugeben, sehe ich da nicht. Viele gehen oft und gut essen, oder unternehmen teure Reisen. Selbst meine Frau teilt meine Leidenschaft für Düfte nur begrenzt. Sie hat maximal zwei Düfte zeitgleich. Entsprechend bekomme ich im Umfeld und auch zuhause null Kommentare zu meinem aufgelegten Duft. Egal wie stark er projiziert. Schon seltsam. Ich muss dazu sagen, ich bewege mich in der Altersgruppe zwischen 45 und 55 Jahren. Im Freundeskreis brauche ich das Gespräch gar nicht erst auf Düfte zu lenken, interessiert niemanden. Die Existenz von Nischendüfte, oder die hier üblichen Kategorien Designer und Nische, sind vollkommen unbekannt. Mein Sohn ist 21 Jahre alt, er hat kein Interesse an Parfüm und seine Freunde auch eher nicht. Wenn einige Freunde von mir wüssten, wieviel Geld ich für Parfüm ausgebe (und meine Sammlung ist eigentlich ziemlich klein), würden sie mich für irre halten. Es gibt genau einen Freund, der zumindest ansatzweise meine Liebe zum Parfüm teilt. Bei ihm habe ich meine ersten Tom Ford Düfte kennengelernt, und wenn wir uns treffen, trinken wir guten Wein und reden über Parfüm. Ich selbst bin mit Düften aufgewachsen, da meine Mutter immer eine ganz gute Sammlung hatte und noch immer hat. Mein Vater dagegen ist diesbezüglich eher uninteressiert. Ich finde es etwas schade, aber ich nehme es eben wie es ist. 

Ich glaube, ob man mit fortschreitendem Alter das Interesse an Parfum verliert, hat viel mit der Motivation mit der man allgemein an das Thema rangeht zu tun.

Meine Mutter und ihr Mann nutzen kein bzw. kaum noch Parfum, seitdem sie in Rente sind. Für die beiden war Parfüm immer nur für die Außenwirkung gedacht. Das selbe beobachte ich bei einzelnen Personen in meinem Freundeskreis nach Heirat und/oder Familiengründung.

Menschen, die Parfum für sich selbst tragen, bleiben so lange dabei, wie sie etwas finden was ihren Geschmack trifft.

Mein Vater hatte zwar immer nur einen Duft, den liebte er aber sehr und trug ihn jeden Tag. Als der mir eines Tages gesagt hat, die Zeiten für Parfum seien für ihn vorbei, habe ich mir ernsthaft Sorgen gemacht, denn Parfum trug er immer als Genussmittel für sich selbst. Zurecht, wie sich herausstellte litt er an einer schweren Depression. Es geht ihm langsam besser und wenn er mich das nächste Mal besucht, möchte ich ihn in meine Duftwelt einladen.

Richtig viele Frauen in meinem Freundeskreis haben aufgehört Parfum zu tragen, weil sie bei den Düften, die derzeit in den Damenabteilungen der Drogerien und Parfümerien stehen, nichts mehr finden. Das sind Frauen, deren erste eigene Parfüms z.B. Innocence , Oceanus oder Envy Eau de Toilette in den 90ern waren und die man mit all den süßen und Gourmanddüften, die z.Z. den Mainstream darstellen, jagen kann. Gleichzeitig sind die aber auch in einem Alter, in dem viele der klassischen, unsüßen Chypredüfte noch mit unsympathischen Lehrerinnen und Müttern, Tanten etc. assoziiert werden. Sowas wie Cristalle Eau de Toilette ist damit auch raus. Wenn dann in der verbleibenden Mini Auswahl an unsüßen Chanel oder Guerlain Düften nichts dabei ist, dann bleibt der Hals eben unbeduftet.

Ich selbst hatte so seit ungefähr 2005 auch kaum noch was gefunden, bis ich während der Lockdowns ein extremes Bedürfnis nach Duft in dieser geruchsneutralen Zeit entwickelt habe. Ich bin dann über einen kleinen Laden in der Nachbarschaft und Düfte wie Foglie di Tè , Fiore Dell'Onda und Méharées wieder zu Parfum gekommen, habe dann Parfumo entdeckt und lebe jetzt mit all meinen Fläschchen, Mann und Kindern in einer wohlriechenden Oase 😊.

Bezogen auf den täglichen Einsatz von Düften: 
In meiner Familie - Geschwister mit Partnern - tragen alle Parfum. 

Auf der Arbeit und im Freundeskreis ist es 50/50. Ich arbeite mit 5 Männern in einem kleinen Spezialistenteam, wenn wir zusammenkommen sind alle beduftet. In meinem großen Team und der Firma insgesamt ist es etwas die Hälfte, die beduftet ins Büro kommt. 

Im Freundes- und Bekanntenkreis ist es jeder Dritte. 

Was mir auffiel: zu Zeiten des Maskenzwangs und als die Pandemie auslief, waren viele noch zurückhaltender mit der Beduftung. Inzwischen ist es aber wieder deutlich mehr geworden. 

Im letzten halben Jahr an Family, Friends, Kollegen geschnuppert habe ich 

17 Nandan Road 

Anafi 

Angel Muse Eau de Parfum 

Aura Eau de Parfum 

Black Tie 

Boss Bottled Eau de Toilette 

Boss Bottled Elixir  

Brit for Women Eau de Parfum 

Bruno Banani Woman Eau de Toilette

Bruno Banani Man Eau de Toilette

Chance Eau Fraîche Eau de Toilette 

Chloé (2007) Eau de Parfum 

Coco Mademoiselle Eau de Parfum Intense 

Dangerous Woman Eau de Parfum 

Definition Eau de Parfum 

Easy Way of Life

Égoïste Eau de Toilette 

Essence of the Park Profumo 

For Her Eau de Toilette 

Gentleman Givenchy Eau de Parfum 

Good Girl Eau de Parfum 

Idôle 

Incense City  

Replica - Jazz Club 

Classic Gold 

KL Eau de Toilette 

La Fenice pour Femme 

Le Mâle Eau de Toilette 

Light Blue Eau Intense 

L'Homme 

Luna Rossa Eau de Toilette 

Miss Dior (2021) Eau de Parfum 

N°5 L'Eau Eau de Toilette 

Nouveau Genre 

Omnia Pink Sapphire 

Paradoxe 

Prada (2004) 

Vinegia 21 

Wanted by Night

Womanity Eau de Parfum 

Zara Exclusive N°01 - Incense Sunset 

Es waren sicher noch ein paar mehr, aber das sind die, die mir adhoc einfallen. Ein paar davon sind im Rahmen meiner Duftberatung bei den Herren der Schöpfung eingezogen, Black Tie, L'Homme, Zara Exclusive N°01 - Incense Sunset, Égoïste Eau de Toilette  und Incense City  habe ich quasi vermittelt 😉  

In meinem Familiären Umfeld habe ich es tatsächlich ungewollt geschafft alle Familienmitglieder in den Bann zu ziehen...Mein Sohn Besitzt mittlerweile den Teuersten Duft in unserem Haus, Meine Frau ist ebenfalls Parfümverrückt hat allerdings die Gesündeste Einstellung zu den Preisen und der Anzahl an Düften die man besitzen sollte...Meine Schwiegereltern bekommen die ganzen Blindkäufe und Düfte die wir Ihnen anhand ihrer Lieblings Duftnoten aussuchen und freuen sich jedesmal darüber...ja und ich bin komplett Verloren und musste mir eine Höchstpreisbremse pro 100ml setzen sonst würde hier alles eskalieren...

Ich gelobe in der Zukunft entspannter zu Werden...

Also bei mir gibt es s chon einige die sich für Parfüms interessieren und viele habe ich persönlich auch angesteckt.

Also in meinem Bekannten und Freundeskreis sind noch alle recht offen dafür und auch sehr begeisterte Parfüm Liebhaber, aber generell finde ich auch, dass viele eher verärgert sind wenn man gut riecht 🙈

Bei mir wird im Freundes- / Bekanntenkreis auch viel weniger gesprüht als früher. Mit 20 hatten die meisten Freundinnen mehrere Düfte. Loulou Eau de ParfumCašmir - Fragrance Festival (Pink) oder auch Sun Eau de Toilette waren die Renner.
Auch im Büro nutzt fast niemand einen Duft. Zum Glück habe ich wenigstens meinen Freund ein wenig für Düfte begeistern können. Habe ihm mal ein Spicebomb geschenkt,das gefiel im gut. Im Urlaub in Rom hat er sich dann ein Blu Uomo Eau de Parfum gekauft und später dann noch ein Luna Rossa Sport.

Mein Umfeld kauft wie die Irren, egal ob rich oder arm, verheiratet oder auf der Jagd. Warum macht man sich über so etwas überhaupt Kopf und erstellt irgendwelche komischen Theorien um das zu begründen.🙃  Wenn vor 10 Jahren alle bunte socken getragen haben und heute nurnoch weiß, dann ist es eben so. Daran muss man echt keine Gedanken verschwenden, um dem ganzen auf den Grund zu gehen.

Es handelt sich hier halt um ein Forum und mich hat die Frage interessiert, weil sich das in meinem Umfeld gewandelt hat. Und wenn du Dir darüber keine Gedanken machen willst, zwingt dich ja niemand.🤪

Man muss nicht - aber man kann. Es ist eine Parfüm-Community, hier redet man über alles, was mit Düften zu tun hat. 
Das ist genauso normal wie in einem Forum über Modetrends darüber diskutieren, warum gerade jetzt weiße Socken angesagt sind

Mal jetzt ganz nebenbei: Sind zur Zeit echt weisse Socken angesagt? (Ernstgemeinte Frage)

Dieses Thema hat mich zum Nachdenken angeregt. 

Ich mag es, wenn die Menschen um mich  herum gut duften. Das verbinde ich irgendwie mit Selfcare, Wertschätzung sich selbst gegenüber, Gepflegtheit.

Wenn ich so darüber nachdenke, sind mir im Leben so viel mehr unbeduftete und auch deutlich übelriechende Exemplare begegnet als andersherum. Oftmals schlug sich der fehlende Wohlgeruch dann auch in der Optik nieder, die ich als nachlässig bezeichnen würde. Das finde ich aus oben genannten Grunde eher bedauerlich. Aber das ist ausschließlich mein persönliches Empfinden, da ich schon ziemlich eitel und auch geruchsempfindlich bin, was Körpergerüche angeht. Ich komme mit strengem Parfüm deutlich besser klar als mit ungewaschenen Haaren.

Letztendlich hat sich meine Aufmerksamkeit auf Düfte geändert, aber in all der Zeit war es in meiner Umgebung immer eher aussergewöhnlich, wenn jemand Parfum trug und das auch jetzt.

Ich verbinde es mit Überdosierung 

Beduftet ist nicht gleich gepfegt - und umgekehrt.

Außerdem: nicht jeder, der nicht duftet, hat kein Parfüm drauf. Meinen Duft würdest Du nicht wahrnehmen, obwohl ich so gut wie immer einen trage.