ColognissimoSicher genug, um einerseits die prototypische Ausprägung der Noten benennen zu können und andererseits zumindest ein gewisses Spektrum von infrage kommenden Düften zu kennen, fühle ich mich selbst eigentlich auch nur in zwei Fällen, nämlich bei Immortelle und Vétiver:
Immortelle:
Immortelle habe ich immer als eine Note wahrgenommen, die sich zwar durch andere Komponenten leicht unterschiedlich flankieren lässt, die es per se in exakt einer typischen Variante gibt, die dann auch noch so dominant ist, dass sie ab einem bestimmten prozentualen Anteil innerhalb der Komposition eigentlich immer in jener typischen Form durchkommt.
Ansonsten haben die bisherigen Posts die allerwesentlichste Info prinzipiell bereits erwähnt. Die drei wichtigsten Düfte sind hier in der Tat:
-
Sables
-
Sables
-
Sables
Ansonsten kommen - wie teils ebenfalls bereits genannt - aus meiner Sicht noch folgende Düfte infrage:
-
Voyage en Méditerranée - Immortelle de Corse (leider eingestellt) : Immortelle der eher süßlichen Seite, betont also eher die Verwandtschaft der Immortelle mit Amber-Noten.
-
Immortelle Corse : Meiner Wahrnehmung nach neben der Immortelle mit leichten Anklängen an frisch zerriebene Blätter. Daher auch als Duft etwas frischer als Sables.
-
The Afternoon of a Faun : Immortelle mit einer reichlichen Dosis Eichenmoos, kühler als Immortelle Corse, aber weniger durch Frische, sondern eher durch Bitterkeit.
-
Secret Garden : Nimmt den der Immortelle ggf. eigenen Geruch nach zu stark erhitztem, sprich verbranntem Karamell und treibt ihn so weit auf die Spitze, dass beinah der Eindruck von angezogener Handbremse entsteht. Für mich persönlich praktisch nicht tragbar, aber spannend als Beleg dafür, was sich mit der Note anstellen lässt.
-
Eau de Gloire Eau de Parfum und
1740 sind andere verdächtige Kandidaten, das ist aber zu lange her, als dass ich mich noch konkret daran erinnere und einordnen könnte.
Vetiver:
Anders als die Immortelle ist Vetiver je nach Herkunftsland, Extraktionsmethode und chemischer Nachbehandlung (also der Frage, ob es sich um natürliches Vetiveröl oder um Vetiverylacetat handelt bzw. in welchem Maße aus dem natürlichen Öl bestimmte Bestandteile entfernt wurden) total vielfältig und die Bandbreite dessen, was sich hinter der Note „Vetiver“ verbergen kann, dementsprechend ziemlich groß. Insofern sind die bisher genannten Düfte zwar garantiert gute Beispiele in dem Sinne, dass sie den Vetiver prominent erkennen lassen – in allen Spielarten ist die Note "Vetiver" ab einer bestimmten Konzentrationsschwelle nicht mehr zu überriechen und überstrahlt dann eigentlich sogar alles andere. Dennoch bin ich etwas skeptisch, wieviel es bringt, wenn wir alle unkommentiert unsere Lieblings-Vetivers in den Ring werfen. Hier daher einmal der Versuch einer Liste von Vetiverdüften, die die unterschiedlichen Varianten der Note abdecken bzw. durch entsprechende andere Zutaten bestimmte Facetten des in der Note enthaltenen Duftprofils besonders hervorheben:
-
Vetiver Eau de Toilette /
Vetiver Veritas : Roher Vetiver, der insbesondere am Anfang noch die für konzentrierten Vetiver charakteristische Klebstoffnote zeigt.
-
Vétiver Extraordinaire /
Sycomore (2016) Eau de Parfum : Bereinigter Vetiver in einer relativ ausbalancierten Komposition, die weitgehend darauf verzichtet, einzelne Facetten besonders herauszugreifen. Der Vétiver Extraordinaire ist dabei um die Vetivernote herum etwas frischer, Sycomore etwas holziger.
-
Vétiver Bourbon /
Vetiver Eau de Toilette: Betonung der pfefferigen Aspekte, die bei Vétiver Bourbon sogar noch prominenter sind als bei Guerlain.
-
Vetiverus / ebenfalls wieder Guerlain : Herausarbeitung einer in Ansätzen vorhandenen Nelkennote.
-
Vétiver /
Vétiver Tonka : Betonung der leicht süßlichen Aspekte.
-
Series 4: Cologne - Vettiveru 2 /
Aqua Allegoria Nerolia Vetiver : Schon fast zitrischer Vetiver, der vor allem die frischen Aspekte der Note herausstellt. Die Zitrusnote bleibt daher aber eher im Bereich von Zitrone, Bergamotte und Neroli und macht den Gesamteindruck daher eher hell und leicht.
-
Grey Vetiver Eau de Parfum : Ebenfalls zitrischer Vetiver, aber mit Grapefruit als Zitruskomponente, durch die auch in der Grapefruit selbst vorhandenen schwefeligen Aspekte stärker durchdringen. Daher eigentlich nicht mehr hell und frisch, sondern stechend (für mich persönlich absolut grauenhaft, aber man muss die Kombination als wichtige Unterkategorie des Vetiver eben nun mal zur Kenntnis nehmen). Als Effekt sogar noch stärker in
Terre d'Hermès Eau de Toilette, wo jener Eindruck noch durch weitere Zutaten unterstrichen wird.
-
Original Vetiver /
Mugler Cologne : Nutzung des Vetiver zur Unterstützung des seifigen waschmittelartigen Charakters. Vetiver an sich schon so weit zurückgenommen, dass man ihn nur noch mit den anderen Varianten in Verbindung bringt, wenn man diese tatsächlich kennt.
-
Molecule 03 : Reines Vetiverylacetat als die chemisch behandelte Variante des Vetiveröls, die in den anderen Düften zum Teil dem natürlichen Öl kombiniert ist.
Die anderen genannten Düfte kenne ich teils selbst noch nicht, teils müsste ich sie mal wieder testen, um die Erinnerung aufzufrischen. Vielleicht sind bei diesen sogar noch weitere Spielarten darunter, die in meiner Liste noch fehlen. Dennoch hoffe ich, Du kannst etwas mit der Liste anfangen!